Die Vielfältigkeit des Honigs
Mein Tipp: Probieren geht über Studieren! Für jeden ist sicherlich eine leckere Sorte dabei.
Da es so viele verschieden Sorten des flüssigen Goldes gibt, habe ich mal eine Übersicht erstellt:
Rapshonig ist besonders cremig, hell und weist nach dem Rühren eine tolle Konsistenz auf. Man spürt (wie bei manch anderen Sorten) keine Kristalle mehr auf der Zunge.
Frühtracht wird Honig genannt, den die Bienen aus dem Nektar der Frühblüher eintragen. Also zum Beispiel aus Löwenzahn oder Obstbäumen.
Sommertracht ist ein Wald- und Wiesenhonig - jedes Jahr eine Überraschung. Einträge diverser Kräuter, Linden, Brombeeren, Kastanien (all das findet sich an meinen Stand) führen jedes Jahr zu einem anderen Geschmackserlebnis.
Blatthonig besteht aus dem Eintrag von Honigtau. So mancher kennt dies vielleicht von seinem Auto: Mal unter einem Baum geparkt - und alles klebt… Honig von dieser Art ist braun bis schwarz. Der Geschmack ist eher herb und nicht jedermanns Sache.

Eintönigkeit kennt Honig nicht
Nachdem ich für etwas Aufklärung gesorgt habe, wird hoffentlich klar, dass durch die unterschiedlichen Gegebenheiten und Voraussetzungen jede einzelne Honigsorte - und auch jede Ernte - einzigartig ist. Sie unterscheiden sich in der Farbe, dem Geruch, der Konsistenz, und im Geschmack. Diese Vielfältigkeit unterscheidet unseren Imkerhonig vom ,,Industriehonig‘‘. Bei diesem wird das Ziel verfolgt, immer gleich auszusehen und gleich zu schmecken. Wir Imker setzen da eher auf Einzigartigkeit und Qualität ?.
Eine Faustregel beim Honig ist: Je mehr Fruktose im Verhältnis zu Glukose im Honig enthalten ist, desto flüssiger ist dieser. Damit keine großen Zuckerkristalle entstehen, wird Honig deshalb nach der Ernte gut durchgerührt. Die Kristalle werden immer feiner, bis cremiger Honig entsteht. Dies erreicht man vor allem beim Rapshonig.
Kasten: Fast jeder Honig, den ich ernte, wird mit der Zeit fest und kristallisiert. Geschmacklich macht das keinen Unterschied. Wen es jedoch stört, kann den Honig vorsichtig in einem Wasserbad erwärmen. WICHTIG! Nicht über 40°C, sonst werden die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört.
Übrigens: Aufgrund der antiseptischen Wirkung, kann ein Löffel Honig am Morgen die ein oder andere Erkältung fernhalten. So ein Löffel Honig schmeckt auch super im Tee. Dabei ist allerdings zu beachten, dass man den Honig erst hinzufügt, wenn der Tee etwas abgekühlt ist. Ansonsten gehen die guten Eigenschaften des Honigs verloren.
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