Mit dem Frühling kehrt das Summen zurück

Im März erwachen Frühblüher, Sträucher und Weiden zu neuem Leben - und mit ihnen die Bienen. Sie haben ihre lange Winterruhe beendet und beginnen mit einer ersten Pollen-Frischemahlzeit. Spätestens dann wird es höchste Zeit für mich, einen Blick auf die Völker zu werfen.

Mit dem Frühling kehrt das Summen zurück

Mein erster Besuch

Bei dem heutigen Besuch bei meinen Völkern ist es mir direkt aufgefallen. Ein Summen und Brummen lag in der Luft. Die kleinen Honigsammler haben ihren Flugbetrieb wieder aufgenommen und sorgen für ein stetiges Völker­wachstum. Da ist es wichtig, beim ersten Blick direkt auch die Futtervorräte zu überprüfen. Wenn jetzt noch ein Volk verhungern würde, wäre das sehr bedauerlich.

Eine weitere Aufgabe, die heute für mich ansteht, ist das Reinigen der Böden in den Bienenstöcken. Dort sammeln sich tote Bienen, die es leider nicht durch den Winter geschafft haben. Bei einem Volk schmerzt mir das Imker­herz besonders: hunderte tote Bienen liegen auf dem Boden. Sie haben den Winter nicht überlebt. Ein kleiner Trost ist, dass es die Königin und einige Arbeiterinnen geschafft haben. Das muntert mich zumindest etwas auf. Bleibt zu hoffen, dass sich das Volk bald erholen wird – drückt mir die Daumen!

Die Bienen haben den Winter nicht überlebt

Ansonsten bin ich zufrieden beim Blick in die Stöcke. Die Königinnen befinden sich stets auf der einen, das Brutnest auf einer anderen Wabe. Das zeigt uns, dass die Völker einen guten Entwicklungsstand haben. Auf den beiden Fotos könnt ihr es euch anschauen: Die Biene mit der grünen Markierung ist die Königin.

Wir machen diese Markierungen, damit wir die Königin leichter im Auge behalten können. Jedes Jahr verwende ich eine andere Farbe, damit ich auf den ersten Blick erkenne, aus welchem Jahr die jeweilige Königin stammt. Denn auch die Königin bleibt nicht ewig die Königin.

Die Königin

Nicht sonderlich überrascht stelle ich fest, dass starke Völker mehr Futter als schwächere bzw. kleinere Völker verbraucht haben. Dies ist nur logisch, da große Völker einfach mehr Brut haben. Zur Lösung des Problems entnehme ich überschüssige Waben aus schwächeren Völkern und hänge sie zu den stärkeren. Früher habe ich dies häufiger machen müssen, doch dieses Jahr scheinen fast alle Völker mit ihren Vorräten gut ausgekommen zu sein. Es ist genug übrig, um die Zeit bis zur ersten richtigen Tracht überbrücken zu können. Dennoch werde ich die Vorräte weiter im Auge behalten, denn erst wenn Kirsche, Löwenzahn oder Raps blühen, ist der Tisch für die Bienen so richtig gedeckt.

 

Habt Ihr meinen letzten Bericht zu Bienenwachs und Mittelwaben gelesen? Ich komme heute zum Entschluss, dass die neuen Waben noch nicht zum Einsatz kommen. Dafür sind die vorhandenen Waben zu gut intakt. Lediglich sehr alte und dunkle Waben habe ich bereits ausgetauscht. Nach getaner Arbeit lasse ich die Bienchen vorerst in Ruhe. Bei Frühlingsanfang sollte der Wärmeverlust in den Völkern möglichst geringgehalten werden. In den kommenden Wochen geht’s dann erst so richtig los! So wie die Tempe­raturen steigt auch meine Vorfreude.

Bildrechte

Sebastian Hellmund
AdobeStock_314273057

Mehr in dieser Kategorie

Der Wachskreislauf

Zu dieser Jahreszeit kümmere ich mich um das Bienenwachs, genauer: um den Wachskreislauf. Wenn ihr wissen möchtet, was es damit auf sich hat, dann lest einfach weiter.

Jetzt lesen