Mühlenkreis hat erstes Klimaschutz Programm aufgelegt
Für Interessierte hat der Mühlenkreis unter 0571 807 26801 eine Hotline eingerichtet, sie ist montags von 11 bis 13 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr erreichbar. Oder mailen Sie Ihre Fragen an klimaschutz@minden-luebbecke.de

Um dem Klimawandel und dessen Folgen etwas entgegenzusetzen, hat der Kreis Minden-Lübbecke gleich zwei Förderprogramme aufgelegt. Mit Mitteln aus dem eigenen Klimaschutzfond unterstützt das Programm „Mühlenkreis zukunftsfit“ Investitionen in klimafreundliche Technologien. Gefördert werden zum Beispiel Stecker-Solargeräte (Balkonkraftwerke) sowie Batteriespeicher für vorhandene Photovoltaik-Anlagen. Zuschüsse gibt es auch für die Heizungsumstellung von Öl oder Gas auf erneuerbare Energien. Firmen, die elektrisch betriebene Zwei- oder Dreiräder für ihre Dienstflotten anschaffen, können ebenfalls einen Antrag stellen. Auch Fahrradkinderanhänger und Lastenräder werden bezuschusst. Die Förderrichtlinien für „Mühlenkreis zukunftsfit“ und den Link zu den Onlineanträgen finden Sie hier.



Mehr Grün und weniger Grau im Mühlenkreis
Der Klimawandel ist im Mühlenkreis angekommen. Im August 2022 hatte es, je nach Ort, nur an drei bis fünf Tagen geregnet, und dann meist so stark, dass kaum Wasser zu den Wurzeln der Pflanzen und Bäume durchdrang. Solche Sommer könnten in Zukunft „normal“ werden. Mit dem Programm „Klimaresilienz & Biodiversität“ und Mitteln des Landes NRW fördert der Mühlenkreis verstärkt Dach- und Fassadenbegrünungen sowie die Flächenentsiegelung. Denn unversiegelte Böden sind wichtig für den Naturschutz und die Artenvielfalt, schützen aber ebenso bei Hitze und Starkregen. Sie nehmen Regenwasser auf und speichern es, darauf wachsende Pflanzen sorgen für eine natürliche Kühlung in heißen Sommermonaten. Die Förderrichtlinie für das Programm „Klimaresilienz und Biodiversität“ sowie einen Link zum Antragsformular finden Sie hier.
Klimawandel stoppen: „Stadtradeln“ statt Auto
Hier geht es zur Online-Registrierung und hier zu den Spielregeln.

Im Mai und Juni werden sich in der WESTFALICA-Region wieder Tausende Radbegeisterte in den Sattel schwingen, um an der bundesweiten Aktion „Stadtradeln“ teilzunehmen. So wie letztes Jahr: Da ließen allein in Löhne, Bad Oeynhausen, Minden und dem übrigen Mühlenkreis 7.000 Menschen an den 21 Tagen der Challenge das Auto stehen. Stattdessen legten sie fast 1.400.000 Kilometer mit dem Velo zurück. Respekt! Der Atmosphäre blieben so (rein rechnerisch) 213 Tonnen CO2 erspart.
Egal, ob Sie alleine nur kurze Strecken radeln oder sich als Firmenteam registrieren und zusammen Meilen sammeln – beim Stadtradeln werden keine Unterschiede gemacht. Jeder Kilometer, den Sie für Ihre Kommune in die Pedale treten, zählt – erst recht, wenn Sie ihn sonst mit dem Auto gefahren wären. Denn darum geht es neben dem Spaß an der Challenge: möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Rad zurückzulegen.
Alle teilnehmenden Kommunen bzw. Kreise finden Sie auf dieser interaktiven Deutschlandkarte. Sollte Ihre Stadt nicht dabei sein, regen Sie die Teilnahme doch einfach mal im Rathaus an.



Bad Oeynhausen fördert klimafreundliche Technologien
Bürger*innen und Vereine in Bad Oeynhausen, die etwas für den Klimaschutz tun möchten, haben in den kommenden Jahren die Möglichkeit, kommunale Zuschüsse zu bekommen. Unter dem Label ProKlima stellt die Kurstadt jährlich 300.000 Euro für vielfältige Maßnahmen bereit. Unterstützung gibt zum Beispiel für die Heizungssanierung mit erneuerbaren Energien. Beim Einbau einer neuen Wärmepumpe, Biomasseheizung oder Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung im Ein- und Zweifamilienhaus sind bis zu 1.500 Euro Förderung drin, maximal 20 Prozent der Kosten. Das Beste: Der ProKlima-Bonus lässt sich mit den Programmen von Bund (BAFA-Förderung) und Land NRW (Förderung Energiewende) kombinieren, nicht allerdings mit dem Förderprogramm „Mühlenkreis zufunftsfit“. Die Stadt Bad Oeynhausen fördert außerdem den Neubau von „Effizienzhäusern“ sowie energetische Sanierungen im Bestand. Dabei gelten jeweils die Bedingungen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Geld gibt es auch für steckerfertige Mini-PV-Anlagen („Balkonkraftwerke“), die Umrüstung älterer Photovoltaikanlagen auf Eigenverbrauch mit einem neuen Zähler, Car-Sharing und Regenwassernutzungsanlagen. Das ganze ProKlima-Programm 2023 und die Förderrichtlinien finden Sie unter diesem Link. Anträge können ab dem 1. März über das portal.kommunale.it der Stadt Bad Oeynhausen gestellt werden – auch rückwirkend für Maßnahmen, die seit dem 1. Januar 2023 realisiert wurden.
Kaputtes selbst wieder herrichten: Wie funktioniert ein ...

Der Toaster fluppt nicht mehr, der Ellenbogen des Lieblingspullis hat ein Loch, Omas Gründerzeitstuhl wackelt. Menschen mit Talent und Fingerfertigkeit werden diese Dinge selbst wieder herrichten. Wer sie nicht mitbringt, kann sich an eines von vielen Repair Cafés wenden. Diese Orte bringen Menschen mit kaputten Sachen mit denen zusammen, die sie reparieren können. Wenn niemand sonst den Defekt beheben will oder der Preis dafür schlicht zu hoch wäre – hier machen Besucher*innen ihre Geräte, Gebrauchsgegenstände, Spielzeuge, Fahrräder oder Kleinmöbel selbst wieder fit.
Bei den Treffen sind immer Menschen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten dabei, die bei der Reparatur anleiten und Tipps geben, sie alle helfen ehrenamtlich. Für Kaffee und Kuchen (gegen Spende) ist meist gesorgt. Wer ein defektes Gerät mitbringt, sollte möglichst ein Schaltbild und die Gerätebroschüre dabeihaben. Material kostet extra, besser man beschafft sich die Ersatzteile selbst. Werkzeuge sind teilweise vorhanden, seine eigenen mitzubringen wird gern gesehen.
Repair Café Bad Oeynhausen
Begegnungszentrum Druckerei
Kaiserstr. 14, 32545 Bad Oeynhausen
Jeden 2. Sonntag im Monat 14 bis 17 Uhr
Repair Café Löhne (NEU!)
Alter Wartesaal Bahnhof Löhne
Bünder Str. 7, 32584 Löhne
Jeden letzten Donnerstag im Monat 11 bis 14 Uhr
Repair Café VHS Minden
Begegnungszentrum Bärenkämpen (gegenüber Parkplatz Melitta-Bad)
Sieben Bauern 20a, 32425 Minden
Werkstattraum ganz hinten rechts
Jeden 3. Freitag im Monat, 16 bis 19 Uhr (außer Schulferien)
Um vorherige telefonische Kontaktaufnahme wird gebeten, Tel. 0571 – 837 66-20
Lust auf ein elektrisches Lastenrad?
An finanziellen Anreizen für ein Lastenrad fehlt es nicht: Der Mühlenkreis schießt bis zu 25 Prozent der förderfähigen Kosten hinzu, maximal 1.000 Euro.

Seit 2021 gibt in einigen Städten und Gemeinden des Mühlenkreises Verleihstationen für E-Cargobikes, besser bekannt als E-Lastenräder. Die robusten Drahtesel eignen sich nicht nur zum Schleppen der Supermarkteinkäufe, sondern auch als Elterntaxi oder im Sommer zum Transport von Grill, Picknickkorb und Sonnenschirm an den Weserbogen. Reichweite mit vollem Akku: bis zu 80 Kilometer.
Nach Registrierung in der Web-App milla.bike kann das E-Lastenrad stunden-, tage- oder sogar wochenweise ausgeliehen und ausprobiert werden. milla.bike ist eine Initiative des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und wird gefördert vom Land NRW. Das Ausleihen kostet nichts, kleine Spenden sind willkommen. Das Ziel der VCD-Initiative ist es, Menschen Lust auf ein eigenes Lastenrad zu machen.
Hier sind die freien E-Cargobikes im WESTFALICA-Gebiet stationiert:
- Bad Oeynhausen, Radstation, Nordbahnhof, Herforder Straße 80
- Bünde, Bioladen Tante Else, Bahnhofstraße 33
- Hille, Edeka Wez, Mindener Straße 71–75
- Löhne, Edeka Brinkmann, Königstraße 78
- Minden, Edeka Wez, Stiftsallee, Minderheide
- Petershagen, Edeka Wez, An der Bahn 19, sowie Apotheke Friedewalde, Lavelsloher Straße 1
Alle milla.bike Verleihstandorte finden Sie auch auf dieser Karte.



Mit wenig Aufwand viel fürs Stadtklima tun
Der Dürresommer 2022 hat wieder viele Städter*innen zur Gießkanne greifen lassen, um den gestressten Straßenbäumen Gutes zu tun. In Minden ermuntert die Stadt ihre Bürger*innen, freiwillig Baumpatenschaften zu übernehmen. Dabei geht es nicht nur darum, „seinen“ Baum in längeren Trockenperioden zu gießen, sondern auch darum, Getränkedosen und anderen Müll von der Baumscheibe zu sammeln, Gras zu mähen und – bei Jungbäumen – den Boden locker zu halten.
Um das Straßengrün vor Ihrem Haus zu pflegen, brauchen Sie nicht viel Zeit und auch keine Genehmigung – aber eine kurze Info an die Stadt wäre hilfreich. Kontakt: Städtische Betriebe Minden, Grünflächen, Telefon 0571 89932, E-Mail gruenanlagen (at) minden.de. Wichtiger Hinweis an alle Baumfreund*innen: Wer eine Baumscheibe vorm Haus hat, sollte bei Eis und Schnee kein Salz streuen, sondern Sand oder Granulat nutzen.
Baumpatenschaft: So werden Bäume wahr
Tipp: Sie finden die Idee mit dem Bürgerwald prima, aber in Ihrer Stadt oder Gemeinde gibt es so etwas noch nicht? Dann regen Sie doch in Ihrem Rathaus die Diskussion um einen Bürgerwald an. Viel Erfolg!
Baumpatenschaften – allerdings im Rahmen von Bürgerwaldprojekten – gibt es auch andernorts. Das Prinzip: Die Kommune weist eine Fläche aus, die mit Hilfe der Bürger*innen aufgeforstet werden soll. Für einen Spendenbetrag können diese „ihren“ Baum aus einer vorgegebenen Liste wählen und bei einem Wald- oder Pflanzfest unter forstkundlicher Anleitung selbst einpflanzen. Auf diese Weise entstehen zum Beispiel neue Mischwälder mit klimastabilen Baumarten oder Streuobstwiesen, die gut für die Artenvielfalt sind. Die Stadt Löhne hat schon fünf solcher Bürgerwälder aufgeforstet. Bad Oeynhausen sucht für den zweiten Bürgerwald im Ortsteil Dehme noch einige wenige Baumspender. Angesprochen sind ausschließlich Bad Oeynhausener*innen oder auch Weggezogene, die mit dem Pflanzen eines Baums die Verbundenheit mit „ihrer“ Heimatstadt ausdrücken möchten. Den Projektflyer, der auch Bestellformular für potenzielle Baumspender*innen ist, finden sie hier.
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Mühlenkreis