Gut zu wissen: Auf gesetzliche Preisbestandteile, etwa Steuern oder Kosten im Rahmen der Energiewende, hat WESTFALICA keinen Einfluss!
Anpassung der Energiepreise
Meist gegen Ende des Jahres flattert den Verbraucher*innen ein Brief ins Haus, der über eine Anpassung der Energiepreise informiert. Wie sich die Preise zusammensetzen, ist dabei oft nicht direkt ersichtlich. Wir zeigen Ihnen, wie die Anpassungen zustande kommen und welche Faktoren beim Energiepreis eine Rolle spielen.
So setzt sich der Strompreis zusammen

Der Strompreis in Deutschland unterliegt im Wesentlichen drei Faktoren. Diese beeinflussen die Höhe der Stromkosten pro Kilowattstunde, die Sie auf Ihrer Rechnung finden.
- Abgaben, Steuern und Umlagen: Die Stromsteuer besteuert den Verbrauch von Strom in Deutschland. Ein Großteil der Umlagen dient heutzutage zur Förderung der erneuerbaren Energien. Natürlich auch mit drin: die Mehrwertsteuer. Diese gesetzlich festgelegten Anteile machen mit 52,5 Prozent mehr als die Hälfte des Strompreises aus.
- Netzentgelte: Der Transport und die Verteilung von Energie zu den Endverbraucher*innen ist Aufgabe der Netzbetreiber. Diese erhalten dafür die sogenannten Netznutzungsentgelte. Die Entgelte machen 24,6 Prozent des Strompreises aus.
- Stromeinkauf, Service und Vertrieb: Der Preis für Strom wird an der Strombörse gehandelt und ist von den jeweiligen Marktbedingungen abhängig. Weitere Bestandteile sind Kosten für Kundenservice, Angebote, Mitarbeiterkosten und Vertrieb. Nur diese Preisbestandteile sind von uns als Energieversorger beeinflussbar und machen einen Anteil von 22,9 Prozent aus.

Sie sehen: Mehr als die Hälfte der Stromkosten entsteht durch gesetzlich vorgeschriebene Abgaben und Umlagen an Staat und Netzbetreiber. Dabei handelt es sich nicht nur um die Stromsteuer, sondern auch um Umlagen wie die EEG-Umlage, von denen viele Menschen vermutlich schon gehört haben. Ebenso existieren Umlagen für Kraft-Wärme-Kopplung (kurz: KWK), Umlagen für den Ausbau der Offshore-Windparks, Umlagen für abschaltbare Lasten sowie die §19 StromNEV-Umlage. Zusätzlich enthalten sind Konzessionsabgaben für die Nutzung von Straßen sowie öffentlichen Wegen zum Verlegen von Stromleitungen.
So setzt sich der Gaspreis zusammen

Beim Gaspreis sieht es ähnlich aus wie beim Strompreis. Wie viel Verbraucher*innen für Gas zahlen müssen, hängt ebenfalls von drei Faktoren ab, jedoch mit einer anderen Gewichtung (ausgehend von einem Einfamilienhaus):
- Steuern, Abgaben & Umlagen: Diese staatlich veranlassten Preisbestandteile bilden hier nicht den größten Teil, aber mit rund 26 Prozent ist der Anteil auch nicht unbedeutend. Ab 2021 kommt zusätzlich eine neue Abgabe hinzu, die ebenfalls die Energiewende unterstützen soll: Der CO2-Preis.
- Netzentgelte: Für die Nutzung des Gasnetzes ist auch hier ein Entgelt fällig, dies macht in der Regel 27 Prozent des Gaspreises aus. Allerdings schwankt die Höhe je nach Region, viel stärker als beim Strompreis.
- Beschaffung und Vertrieb: Die Beschaffungspreise am Erdgasmarkt bilden mit 47 Prozent den größten Anteil am Endkundenpreis.
Für Mehrfamilienhäuser weichen die Werte beim Gaspreis um ein bis drei Prozent ab.

Ein fairer Energieversorger informiert seine Kunden regelmäßig und zuverlässig über Änderungen der Energiepreise. Daher erhalten Sie in der Regel bei Preisänderungen Informationen Ihres Versorgers. Wir von WESTFALICA stehen für Rückfragen jederzeit persönlich, telefonisch oder online zur Verfügung.

Netzbetreiber und Netzentgelte
Hier können Sie Ihren Stromnetzbetreiber oder Ihren Gasnetzbetreiber ermitteln.
Diese Begriffe haben Sie bestimmt schon einmal gelesen, aber wissen Sie genau, was sich dahinter verbirgt? Der Netzbetreiber stellt sicher, dass Industrie, Gewerbe und Haushalte rund um die Uhr mit Strom oder Gas versorgt werden. Das heißt, der Netzbetreiber ist zuständig für den Aufbau sowie Ausbau und die Erhaltung unserer Strom- und Gasnetze. Die Energienetze verlaufen durch das ganze Land und sollen zum Beispiel in Zukunft den gesamten Strom, der in der Nordsee erzeugt wird, nach Süden durch Deutschland transportieren. Beim Gas sind es mehr als eine halbe Million Leitungen die durch Deutschland verlaufen. Fernleitungen transportieren das Erdgas nach Deutschland und in die einzelnen Regionen, während ein engmaschiges Netz an unterirdischen Gasleitungen das Gas zu Ihnen in die Wohnung bringt.
Als Verbraucher*in ist man an den Netzbetreiber gebunden und kann ihn im Gegensatz zum Energielieferanten nicht wechseln. Der Netzbetreiber ist abhängig vom Wohnort und Region. Wer Ihr Netzbetreiber ist, können Sie mit Hilfe des 13-stelligen Netzbetreiber-Code auf Ihrer Energierechnung herausfinden.
Netzentgelte für Strom und Gas
Die Leistungen des Netzbetreibers sind natürlich nicht umsonst. Für die Nutzung der Netze für Strom und Gas fällt das sogenannte Netzentgelt an. In den letzten Jahren sind die Netzentgelte in Deutschland zum Beispiel aufgrund des Ausbaus der erneuerbaren Energien gestiegen. Wegen der hohen jahreszeitlichen Schwankungen bei der Stromerzeugung aus Windkraft oder Solarenergie müssen die Netzbetreiber agieren und das Netz systematisch ausbauen, sowie die Anlagen technisch ins Netz integrieren.
Für den Transport von Erdgas fallen ebenfalls Netzentgelte in Deutschland an. Diese sind auch abhängig von der jeweiligen Region und dem Netzanbieter. Die Anpassungen der Netzentgelte bei Strom und Gas erfolgen ebenfalls jedes Jahr im Herbst.
Die Netzentgelte enthalten zusätzlich Entgelte für Messungen, Messstellenbetrieb und Abrechnung, um das Netz zu kontrollieren und instand zu halten. Wie bereits bei der Zusammensetzung des Strompreises erwähnt, fallen für das Gasnetz auch Konzessionsabgaben an, damit der Netzbetreiber Straßen und Wege einer Gemeinde nutzen darf, um Leitungen zu verlegen. Sicherlich haben Sie schon die ein oder andere Baustelle Ihres Netzbetreibers wahrgenommen, wo an den Leitungen gearbeitet wurde.
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