Ausflugs­ziele mit dem 9-Euro-Ticket in Ostwestfalen

Von Bad Oeynhausen nach Sylt, von Minden nach Berlin – klar geht das mit dem 9-Euro-Ticket jetzt deutlich günstiger. Dauert mit dem Regional­zug aber auch eine halbe Ewigkeit. Nutzen Sie das 9-Euro-Ticket stattdessen einfach für Kurz­ausflüge in die Umgebung. Es gibt auch in Ost­westfalen noch viel Neues zu entdecken, wir stellen ihnen hier vier schöne Ausflugs­ziele vor. Natürlich gibt es noch etliche weitere, die Sie mit Bus und Bahn von Bad Oeynhausen, Minden, Peters­hagen, Porta-Westfalica oder Löhne aus prima mit dem 9-Euro-Ticket erreichen.

Mit dem 9-Euro-Ticket zum Hiller Torf­moor

Unser Tipp: Nehmen Sie den Moor-Erlebnis-Pfad. Der drei Kilometer lange Rundweg hat acht Stationen, an denen Sie alles über die Bewohner und die Pflanzenwelt des Torfmoors erfahren. Der Weg ist auch mit Kinderwagen und Rollstuhl befahrbar.

9-Euro-Ricket online QR-Code

Mitten durch die Gemeinden Lübbecke und Hille verläuft ein rund 550 Hektar großes Natur­schutz­gebiet: das „Große Torfmoor“. Es ist Heimat für viele hoch­moor­typische Tiere und Pflanzen. Hier tummeln sich zum Beispiel kleine Moor­frösche, die mittlerweile als sehr stark bedroht gelten. Sie sind hell- bis dunkel­braun gefärbt. Die Männchen können zur Laich­zeit im Früh­jahr eine intensive Blauf­ärbung entwickeln.

Wenn Sie durch das Torf­moor wandern, erspähen Sie mit etwas Glück einen Kranich, Storch oder ein Stein­käuzchen. Entlang der Wege wachsen Torf­moose, die ideal an den nassen, nährstoff­armen, sauren Lebens­raum im Hoch­moor angepasst sind, fleisch­fressender Sonnen­tau, leuchtende Besen­heide und saure Moos­beeren, die von Ende August bis Oktober erntereif sind. 

 

Am NABU Besucherzentrum Moorhus erfahren Sie noch viel mehr Spannendes über das Hiller Torf­moor. Neben Ausstellungen bietet der NABU auch regelmäßig Führungen und Veran­staltungen zu verschiedenen Themen an: von Feier­abend­spaziergängen im Moor bis hin zu Kinder­geschichten über Wölfe – im Märchen und in der Realität. 

 

Anfahrt:

Sie erreichen das NABU Besucher­zentrum Moorhus, indem Sie zum Beispiel vom Bahn­hof Bad Oeynhausen mit der Bus­linie 614 bis Schnathorst Schule fahren, dort umsteigen und die Fahrt mit der Bus­linie 604 bis zum ZOB in Lübbecke fortsetzen. Anschließend nehmen Sie den Bus 512 oder 513 bis zur Halte­stelle Eilhausen an der Wasser­mühle. Von da aus müssen Sie allerdings noch eine halbe Stunde (2,2 Kilometer) bis zum Moor­haus laufen.

 

Steg ins Steinhuder Meer
Kröte am Wasser
Das Hiller Moor

Mit dem 9-Euro-Ticket und Bus zum Stein­huder Meer

Wussten Sie’s? Torf war früher die Lebensgrundlage für die Menschen hier. Sie nutzten ihn als Brennstoff, mit dem sie ihre Häuser beheizten, ihr Wasser erwärmten und ihr Essen kochten.

In unserer Heimat sind wir mit Moor­land­schaften verwöhnt. Ein weiteres wunder­schönes Ausflugs­ziel ist der Erlebnisweg Totes Moor am Stein­huder Meer, das Sie mit dem 9-Euro-Ticket bequem erreichen können. Auf der sieben Kilometer langen Strecke gibt es sieben Stationen, an denen Sie eine kurze Pause einlegen und etwas über die Tier- und Pflanzen­welt des Moores erfahren können.

Um dem Moor gefahrlos nahzukommen, nutzen Sie den Moor­steg. Hier wandern sie an Torf­moos, Wald­kiefern, vielen Insekten, fleisch­fressenden Pflanzen und Moor­fröschen vorbei. Nehmen Sie sich unbedingt genug Zeit. Denn es gibt abseits des Erlebniswegs so viel zu entdecken. Wer lieber Fahrrad fährt, statt zu wandern: Rund um das angrenzende Stein­huder Meer gibt es zahl­reiche Rad­wege.

 

Anfahrt:

Am besten erreichen Sie das Ausflugs­ziel mit dem RegioBus. Es fährt extra ein Fahrrad­bus (Linie 835) rund um das Steinhuder Meer. Die Busse starten vom Bahn­hof Neustadt am Rübenberge und am ZOB Wunstorf. Der Erlebnis­weg befindet sich im Norden, deshalb eignet sich die Halte­stelle Mardorf/Alte Moor­hütte am besten, um dort auszusteigen und die Tour zu starten. Auch wenn der Erlebnis­weg kein Rund­weg ist, finden Sie einen ausgeschilderten Rück­weg. Wenn Sie zurück­laufen bis etwa zum Moor­steg sind Sie wieder in der Nähe einer Halte­stelle der Linie 835.

Ideal für Ausflüge mit Kindern: Aqua Magica Bad Oeynhausen

Im Aqua Magica finden auch regelmäßig Veranstaltungen statt. Neben dem Sommernachtskino stellen hier einmal jährlich Schriftsteller*innen beim Internationalen Literaturfest „Poetischen Quellen“ ihre neuesten Bücher vor.

Der Kletterparcour im Aqua Magica

Bad Oeynhausen besitzt nicht nur einen wunder­schönen Kur­park. Die Stadt im Nord­osten von NRW zwischen Weser, Werre und Wiehen­gebirge hat noch einiges mehr zu bieten: zum Beispiel den 20 Hektar großen Land­schafts- und Kultur­park Aqua Magica. Zwei französische Landschafts­architekten haben ihn anlässlich der Landes­garten­schau 2000 entworfen. Vorbild waren die vielen Bäder und Kur­orte der Region; der Name weist auf die Heil­quellen und die Kraft des Wassers hin.

Der Aqua Magica ist ein zauber­hafter Ort für Groß und Klein. Besucher erfahren hier allerhand Wissens­wertes zu Klima, Wasser und Natur. Es gibt Wasser­gärten und einen begeh­baren Wasser­krater, aus dem eine 30 Meter hohe Fontäne herausschießt. Für Kinder gibt es neben Wasser­spielen viel Platz für Bewegung. Der Park­besuch lohnt sich nicht nur für einen Spazier­gang, hier können Sie gut und gern einen ganzen Tag verbringen. Eben wie ein Kurz­urlaub. 

 

Anfahrt:

Den Park erreichen Sie am besten, wenn Sie mit dem Zug bis Bad Oeynhausen Hbf. oder Bad Oeynhausen-Süd fahren. Von dort aus sind es nur wenige Bus­stationen bis zum Park. Ab Haupt­bahnhof fährt die Linie 430. Aussteigen müssen Sie an der Halte­stelle Lö-Gohfeld Aqua Magica. Oder Sie nehmen die Linie 438 und steigen Lö-Gohfeld Hahnenstraße aus. Bitte beachten Sie, dass nicht jeder Bus die Halte­stelle anfährt.

 

Eine der Sehens­würdigkeiten in der Nähe: die Glashütte Gernheim

Der Glaskegel des Industriemuseums Glashütte Gernheim

Die Kunst mit Glas zu arbeiten – in Peters­hagen hat sie eine ganz lange Tradition. Entlang der Weser gab es zahlreiche Wald­glas­hütten. Gerade Gern­heim repräsentiert einen typischen Fabrik­ort im frühen 19. Jahr­hunderts. Neben der Glas­kunst war auch die Korb­flechterei weit verbreitet. Heute sind noch einige Fabrik­gebäude erhalten – darunter auch das Wahr­zeichen Gernheims, der kegel­förmige Glas­hütten­turm aus dem Jahr 1826. Er ist heute Teil des LWL-Industrie­museums.

 

In der Glashütte Gernheim können Besucherinnen und Besucher dabei zusehen, wie in einem modernen Glas­studio gearbeitet wird. Die Techniken der Glas­macher*innen sind schon rund 2000 Jahre alt und nicht ganz einfach zu erlernen. Es braucht dafür jahre­lange Übung. Nehmen auch Sie sich Zeit für den Besuch in der Glashütte. Es gibt so viel zu entdecken!

 

Anfahrt:

Gut zu wissen: Petershagen liegt ganz am Rand von Nordrhein-Westfalen, fast an der Grenze zu Nieder­sachsen. Je nachdem von wo aus Sie anreisen, müssten Sie normaler­weise Tickets von verschiedenen Verkehrs­verbünden kaufen. Mit dem 9-Euro-Ticket brauchen Sie sich darüber keine Gedanken zu machen. Fahren Sie einfach los! Vom Haupt­bahnhof Minden oder vom ZOB Minden bringen die Buslinien 6, 7, 10, 509 und 605 Sie zum LWL-Industrie­museum.

Schacht­schleuse Minden – Ausflugs­ziel mit dem 9-Euro-Ticket

Luftbild der Schachtschleuse Minden

Wussten Sie, dass es in Minden eine sehr bedeutende Schleuse gibt? Die Schachtschleuse Minden ist mehr als 100 Jahre alt. Sie verbindet über die Weser die östlichen mit den westlichen Wasser­straßen in Deutschland. Wer also vom Ruhr­gebiet nach Berlin möchte, der muss durch die Schacht­schleuse Minden. Ende der 1990er Jahre ist eine zweite gebaut und in Betrieb genommen worden: die Weser­schleuse. Denn die modernen Schiffe hatten mit den Aus­maßen der historischen Schleuse Schwierig­keiten. Sie ist insgesamt 24 Meter breit und hat eine Wasser­tiefe von drei Metern, die neue ist 42 Meter breit bei einer Wasser­tiefe von vier Metern. Die historische Schleuse bleibt weiter in Betrieb. Wer es einmal ausprobieren möchte, kann sich das Schau­spiel vom Boot aus anschauen und selbst hineinfahren, zum Beispiel mit einer Tour der Mindener Fahrgastschifffahrt oder der Flotte Weser. Es dauert lediglich sieben Minuten, dann hat das Schiff in der Schleuse 13 Meter Höhen­unterschied überwunden und kann seinen Weg fortsetzen. Land­ratten können sich das ebenfalls anschauen. Für sie gibt es an der Weser entlang auch wunderbare Wander- und Radwege.

 

Anfahrt:

Wenn Sie von Bad Oeynhausen anreisen, starten Sie am besten ab Bahn­hof mit dem Regional­express 60 Richtung Braun­schweig. Am Mindener Bahnhof steigen Sie um, weiter geht es mit dem Bus der Linie 14. An der Halte­stelle Melittastraße steigen Sie aus. Von dort aus sind es noch etwa 15 Minuten Fuß­weg bis zur Schleuse. Adresse: Sympherstraße, 32425 Minden.

Bildnachweis:

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