Kommt nicht in die Tüte:
Unverpackt einkaufen und andere Öko-Tipps

Zuge­geben, in unserer Hyper-Konsum­welt ist umwelt­bewusstes Ein­kaufen keine leichte Übung. Nicht an jeder Ecke steht ein Bio­markt oder tren­diger Unver­packt-Laden mit hüllen­losem Sorti­ment, dafür aber mindes­tens ein Super­markt, wo ein Groß­teil der Waren in Papier oder Plastik vorver­packt ist. Und dann wundern wir uns über volle Papier­tonnen und gelbe Säcke. WESTFALICA zeigt Ihnen ein paar Tricks, wie Sie trotz­dem nachhaltig einkaufen und Ihren Haus­halt führen können.

Umweltbewusst einkaufen: Was brauche ich wirklich?

Unser Tipp: Den abgel­aufenen letzten Pudding von der Achter-Palette erst mal kosten, bevor Sie ihn weg­werfen.

Schreiben Sie vor dem Super­markt­besuch eine Shopping­liste! Dann vergessen Sie beim Flitzen durch die Gänge auch nicht die Hälfte – und es landen keine über­flüssigen Lebens­mittel im Einkaufs­korb, die später in den Müll­eimer wandern, weil sie abge­laufen oder nicht mehr genieß­bar sind. Und schauen Sie vor dem Ein­kauf in Ihren Eis­schrank, so vermeiden Sie unnötige Doppel­einkäufe. Falls Sie nicht eine ganze Kinder­schar verpfle­gen müssen: Lassen Sie billige XXL-Packun­gen links liegen. Schwedi­sche Forscher*innen haben heraus­gefunden, dass Maxi-Packs Lebens­mittel­vergeudung begüns­tigen: Bei Über­schreiten des Mindest­haltbarkeits­datums landet ein Teil der Produkte oft unan­gerührt im Müll.

Verpackungsfreies Einkaufen ist möglich

Gemüsenetze sparen Verpackungsmüll

Kochen Sie mit frischen Zutaten selbst und vermeiden Sie Fertig­gerichte. Schmeckt besser, ist gesünder und hilft, Verpackungs­müll zu vermeiden. Greifen Sie im Obst- und Gemüse­regal zu den unver­packten (Feld-)Früchten, auch zu den krummen, nicht ganz fehler­freien – und freuen Sie sich, etwas gegen die Müll­flut getan zu haben. Es ist auch völlig okay, den Blumen­kohl und die vier Äpfel einfach so aufs Kassen­band zu legen, sie müssen später sowieso gewaschen werden. Zu eklig? Dann sind die Mehrweg­netze, die im Supermarkt angeboten werden, eine prima Alternative.

Schon gewusst?

Selbst Bio-Lebens­mittel werden heute eingeschweißt oder mit Banderolen umwickelt. Das ist gesetzlich vorgeschrieben, um sie von denen aus herkömmlichem Anbau unterscheidbar zu machen. Im Nach­barland Schweiz praktizieren einige Supermärkte bereits eine weniger umwelt­schädliche Kenn­zeichnung: „Natural Branding“. Dabei werden zum Beispiel Avocados oder Mangos aus Bio-Anbau mit einem Laser „tätowiert“. Bis nach Deutschland hat es die Methode bislang nur selten geschafft.

Laser-Labeling von Bio-Lebensmitteln
Unverpackt einkaufen ist nachhaltig
Gemüse und Obst aus der Region
Frisch vom Bio-Hof

Unverpackt Läden und Direktvermarkter in der Nähe

Auch Wochen­märkte und Hof­läden in der WESTFALICA-Region bieten selbst­verständlich verpackungs­freie Produkte wie Obst, Gemüse, Käse, Fleisch, Wurst etc. an. Doch für einen „puren“ Unverpackt Laden muss man etwas weiter bis nach Enger, Bünde oder Lübbecke fahren. Dort bekommt man dann auch Lebens­mittel wie Reis, Nudeln oder Müsli ohne Papier- oder Plastik­verpackung.

Hof Oevermann

Oberbauerschafter Str. 53

32609 Hüllhorst-Oberbauerschaft

Tel.: 05741 310736

 

Öffnungszeiten Hofladen:

Mo. bis Fr., 08.30 bis 18.00 Uhr

Sa., 08.30 bis 13.00 Uhr 

Hof Reinkensmeyer  

Mindener Str. 421

32049 Herford

Tel.: 05221/22776

 

Öffnungszeiten Hofladen:

Mo., Do., Fr., 08.30 bis 18.00 Uhr

Di., 14.30 bis 18.00 Uhr

Pur:Produkt

Kirchplatz 14

32130 Enger 

 

Öffnungszeiten:

Di. bis Fr., 09:30 bis 18:00 Uhr

Sa., 09:30 bis 15:30

Montag geschlossen

Tel.: 05224 97758-22

Bioladen Lübbecke

Osnabrücker Str. 102

32312 Lübbecke

 

Öffnungszeiten:

Mo. bis Fr., 08.00 bis 19.00 Uhr

Sa., 08.00 – 14.00 Uhr

Tel.: 05741.23 58 55

Tante Else in Bünde

Bahnhofstraße 33

32257 Bünde

Tel.: 05223 7914009

 

Öffnungszeiten:

Mo. bis Fr., 08.30 bis 18.30 Uhr

Sa., 08.00 bis 15.00 Uhr

Nachhaltig essen: weniger Fleisch, mehr Gemüse

Klimafreundliche Ernährung bedeutet daher: Weniger Fleisch und Wurst, dafür mehr Gemüse und Obst, weniger wegwerfen und Vorrang für Produkte aus der Region.

Gesund aus der Region

Mehr als ein Sechstel der deutschen CO2-Emissionen sind auf unsere Ernährung zurück­zuführen. Das ist etwa so viel, wie auch der Sektor Mobilität verursacht. Das Klima­gas entstehen vor allem bei der Erzeugung der Lebens­mittel, dazu kommen die langen Transport­wege. Massen­tierhaltung zum Beispiel verursacht Unmengen Treib­hausgase, zumal für neue Weide- und Futter­anbau­flächen insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellen­ländern immer mehr Wälder gerodet werden.

Ob Birnen oder Brombeeren, Spinat oder Spargel – eine reiche Palette an frischem heimischem Obst und Gemüse sorgt für Abwechslung auf Ihrem Teller. Etliche Bauern bieten ihre Erzeugnisse aus eigenem Anbau in Hofläden oder auf Wochenmärkten an. Übrigens: Produkte aus dem Gewächshaus verursachen bis zu 30-mal mehr Emissionen als Freilandfrüchte und -gemüse.

Bienenwachstücher
Frischhaltegläser
nachhaltige Küche

Essen schlau aufheben

Die Reste vom Mittag sind zu schade für die Bio­tonne: Besser ist es, sie einzu­frieren oder in den Kühl­schrank zu packen – am besten getrennt, so bleiben sie länger appetitlich. Aus Essens­resten lassen sich wieder leckere Mahl­zeiten zaubern und aus ange­schnittenem Obst und Gemüse gesunde Smoothies kreieren. Rezepte finden Sie im Netz zum Beispiel bei www.reste­gourmet.de oder www.zugutfuer­dietonne.de.

Am besten aufge­hoben sind Ihre Essens­reste in Edelstahl­dosen oder Schraubgläsern, denn diese sind dauerhaft lebens­mittel­sicher. Die Natur­schutz­organisation BUND rät davon ab, Dosen aus Hart­plastik wie Poly­propylen, Poly­ethylen und Poly­milchsäure (PLA) zu verwenden, wenn sie bereits beschädigt sind.

Überflüssig: Frischhaltefolie und Küchenkrepp

Wenn Sie schon Vorrats­behälter mit Deckel besitzen, können Sie problemlos auf umwelt­schädliche Frischhalte­folie verzichten. Ihr hauch­dünner Film besteht aus Polyethylen (PE), einem Material, das aus fossilem Erdöl gewonnen wird. Wer Essens­reste wie gewohnt in der Schüssel aufheben möchte, findet im Internet­handel natürliche wieder­verwertbare Alterna­tiven wie etwa Bienen­wachstücher. Und Alufolie? Lieber nicht! Denn die wird unter hohem Energie­einsatz herge­stellt und lässt sich nicht öfter verwenden, da sie schnell zerknüllt. Auch das Küchen­papier können Sie sich sparen. Das Öl aus der Pfanne und verschütteter O-Saft lassen sich ebenso mit Baum­woll­tüchern aufsaugen. Die können Sie zudem waschen und immer wieder verwenden.

Putzen mit Soda, Natron und Co

Zum Putzen brauchen Sie keinen Schrank mit Spezial­chemie. Einfaches Natron, Soda und Essig ersetzen viele handels­übliche Wasch- und Reinigungs­mittel. Wie man Haushalts­reiniger auf natürlicher Basis selbst herstellt und damit putzt, verraten wir hier.

Putzmittel ohne Chemie

Es ist ganz leicht, wirksame Putzmittel selbst zu machen.

Effiziente Haushaltsgeräte: Achten Sie auf das EU-Label

Nachhaltige Küchenutensilien kaufen

Geben Sie Ihr Geld lieber für 1-a-Quali­tät aus, statt sich immer neue Kunst­stoff-Kochlöffel und Billig-Bräter anzu­schaffen. Hochwertige Küchen­utensilien halten länger und die Gefahr ist geringer, dass sich gesund­heits­schädliche Chemi­kalien von ihrer Ober­fläche lösen können. Hoch­wertige Pfannen und Töpfe, die plan auf dem Koch­feld auf­liegen, sparen zudem Energie.

das neue EU-Label

Herd, Geschirr­spüler, Kühl- und Gefrier­kombi, manchmal auch Wasch­maschine und Trockner zählen zur klassischen Küchen­ausstattung. Mehr als die Hälfte des Strom­verbrauchs im Haushalt werden ihnen zugerechnet. In den vergan­genen Jahren sind aufgrund technischer Inno­vationen immer sparsamere Geräte auf den Markt gekommen. Orien­tierung bietet den Käufer*innen das EU-Energie­label, das im März 2021 zur Bewertungs­skala von A bis G zurückgekehrt ist. Die neuen Energie­effizienz­klassen erlauben Ihnen eine schnelle Ein­schätzung, welche Produkte nicht nur umwelt­verträglicher und nach­haltiger sind, sondern auch Ihr Porte­monnaie schonen. Es kommt aller­dings nicht nur darauf an, welche Geräte Sie sich zulegen, sondern auch darauf, wie Sie diese nutzen. Deshalb empfehlen wir Ihnen einen Blick in unsere Stromspartipps.

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