Bis zu sechs Prozent Rendite für Photovoltaik
Staat unterstützt Solareinstieg
Der Bund fördert den Kauf von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichern über seine KfW-Bank mit zinsgünstigen Darlehen. Das Programm trägt den Namen „Erneuerbare Energien Standard“, abgekürzt: Standard KfW 270.

Solarmodule sind – auch als Folge der andauernden Energiekrise – stark nachgefragt, was zu ihrer Verteuerung beiträgt. Aufgrund der ebenfalls drastisch gestiegenen Strompreise hat sich aber auch die Rendite beim Eigenverbrauch erhöht. „Selbst bei vorsichtiger Kalkulation sind Gewinne von sechs Prozent im Jahr mit Solarstrom möglich“, gab das Expertennetzwerk Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. im Juli 2022 bekannt. Eine kWh Strom auf dem eigenen Dach zu produzieren, kostete im Sommer rund 12 Cent – Anschaffung, Einbau, Wartung und Pflege einberechnet. Dagegen zahlte ein durchschnittlicher Haushalt pro kWh 37,60 Cent an seinen Stromversorger. Anfang 2021 habe das Verhältnis noch 10 Cent Erzeugungskosten zu 26 Cent Strompreis betragen, so der Verein. Bei einem weiteren Anstieg der Strompreise wird Sonnenenergie für Selbstnutzer*innen also immer attraktiver. Wer sich deshalb eine Photovoltaikanlage anschaffen will, sollte trotzdem mehrere Angebote einholen und einen Preisvergleich machen.
Übrigens: Wer Ökostrom von WESTFALICA bezieht, bekommt 100 Euro Förderung, wenn er oder sie sich eine neue Photovoltaikanlage kauft und seinen Sonnenstrom anteilig selbst nutzt.
Höhere Einspeisevergütung bis Ende 2023
Es gibt noch mehr gute Nachrichten für PV-Einsteiger*innen: Die Bundesregierung hat die bisherige monatliche Kürzung der EEG-Einspeisevergütung – die sogenannte Degression – bis zum Jahresbeginn 2024 ausgesetzt. Und auch danach wird die Vergütung nur noch jedes halbe Jahr um je ein Prozent abgesenkt. Zieht sich der Bau der Solaranlage mangels verfügbarer Handwerker*innen oder Lieferschwierigkeiten bei den Herstellerfirmen in die Länge, werden kaufwillige Hauseigentümer*innen jetzt nicht mehr so schnell mit einer geringeren Vergütung abgestraft.
Clever: Rendite Rechner für Photovoltaik
Bei Stiftung Warentest können Sie die Rendite Ihrer künftigen Solaranlage online berechnen.
E-Auto oder Wärmepumpe einkalkulieren
„Je nach Anlagengröße und Höhe des Eigenverbrauchs gilt: Die Investition ist im Schnitt nach rund 15 Jahren über die Einspeisevergütung und den geringeren Bezug von Strom aus dem Netz abbezahlt. Danach liefert sie mindestens für zehn bis 15 Jahre günstigen Ökostrom. Das ergibt am Ende einen schönen Gewinn, erhöht die Unabhängigkeit und verringert den CO2-Ausstoß.“
Franz Pöter, Geschäftsführer Solar Cluster Baden-Württemberg

Je größer eine Photovoltaikanlage geplant wird, desto preisgünstiger wird die Anschaffung je Kilowatt installierter Leitung. Die Stromerzeugungskosten betragen dann nur noch 10 bis 11 Cent pro kWh. Deshalb: Wer ein geeignetes Dach besitzt, sollte die Fläche komplett ausnutzen. Zwar erhalten größere Dachanlagen bis 40 kWp Nennleistung für den über zehn kWp hinausgehenden Anlagenteil bloß 7,1 ct/kWh EEG-Vergütung – was sie nicht mehr 100-prozentig kostendeckend macht. Aber vielleicht möchten die Anlagenbetreiber*innen mit ihrem grünen Strom künftig tagsüber eine Wärmepumpe betreiben oder ihr neues E-Auto laden. Damit steigern sie den profitablen Eigenverbrauch und machen sich unabhängiger von steigernden Strompreisen.
Mehr Geld für Volleinspeisung und neues Flexi-Modell
Extratipp: Mini-Solaranlagen
Mit einer Mini-Solaranlage auf dem Balkon können auch Mieter*innen und Wohnungsbesitzer*innen von der Energiewende profitieren. Hier gibt's dazu viele Infos.

Wer seinen grünen Strom vom Dach komplett in die deutsche Energiewende stecken möchte, den fördert das EEG 2023 besonders. Für Anlagen mit weniger als 10 kWp werden jetzt 13 ct/kWh Einspeisevergütung gezahlt. Da die Stromerzeugungskosten bei nur zehn bis zwölf Cent pro kWh liegen, lohnt sich diese Lösung für alle, die nicht auf hohe Renditen aus sind – oder die nur wenig von ihrem Solarstrom selbst verbrauchen können. Spannend wird das Ganze mit dem neuen Flexi-Modell: Volleinspeiser*innen können nämlich zum Ende eines Kalenderjahres in die Teileinspeisung wechseln, wenn sich beispielsweise ihr Eigenverbrauch durch den Einbau einer Wärmepumpe oder die Anschaffung eines E-Auto erhöht hat.
EEG 2023 auf einen Blick
Das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 ist interessant für PV-Nutzer*innen, die ihren selbst erzeugten Sonnenstrom vorwiegend selbst nutzen möchten, aber auch für Volleinspeiser*innen. Mit diesen Erleichterungen und Vorteilen können Sie im neuen Jahr rechnen:
1. Überschusseinspeisung:
Die derzeitige Vergütung für neu installierte Dachanlagen mit einer Leistung unter 10 kWp liegt bei 8,2 ct/kWh. Anlagen mit weniger als 40 kWp erhalten für den über zehn kW hinausgehenden Anlagenteil 7,1 ct/kWh.
2. Volleinspeisung:
Die aktuelle Vergütung bei PV-Anlagen mit bis zu 10 kWp Leistung beträgt 13 ct/kWh, Anlagen bis 40 kWp erzielen für den über 10 kWp hinausgehenden Teil 10,9 ct/kWh.
3. Flexi-Modell:
Vor jedem Kalenderjahr kann man sich neu entscheiden, ob man seinen Solarstrom weiter voll einspeisen oder einen Teil selbst nutzen möchte – und umgekehrt.
4. Steuern sparen:
Die Einnahmen für Anlagen bis 30 kWp müssen ab 2023 nicht mehr versteuert werden. Auch die Umsatzsteuer auf Lieferung und Installation entfällt.
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Solar Cluster Baden-Wuerttemberg e.V.