Imker kennen keine Winterruhe

WESTFALICA ist auf die Biene gekommen!
Naturschutz in der Region liegt uns am Herzen. Darum sind wir eine offizielle Bienen-Patenschaft mit Imker Sebastian und seinen Bienen eingegangen. Denn wir möchten dazu beitragen, dass die Wichtigkeit der emsigen Bienen und aller Insekten wieder mehr geschätzt wird und gleichzeitig aufklären, was man gegen das Insektensterben tun kann. In den nächsten Monaten berichten wir Euch regelmäßig von unseren Bienen, Ihrem Leben und Nutzen. Doch zunächst steht Sebastian selbst im Mittelpunkt – denn der Winter ist seine Vorbereitungszeit. Im folgenden Text erklärt er euch, was er in den kalten Monaten so alles zu werkeln hat. Denn auch, wenn Bienen Winterruhe halten – Imker tun dies gewiss nicht.

Fragt Ihr Euch, was wir Imker in den kalten Monaten so treiben? Eines kann ich euch sagen: ausruhen ganz bestimmt nicht!

Meine fleißigen Bienen halten zwar Winterruhe, doch ich habe jede Menge Vorbereitungen zu erledigen, damit das kommende Bienenjahr ein summender Erfolg wird.

 

Die Bienen selbst muss ich im Winter nicht bekümmern, das würde sie ganz im Gegenteil beim wohlverdienten Ruhen stören. Die anpassungsfähigen Insekten sind bestens gewappnet für die kalte Jahreszeit. Selbst eisige Temperaturen machen ihnen nichts aus, denn sie schmiegen sich eng aneinander in der sogenannten Wintertraube, um so wenig Wärme wie möglich zu verlieren. Ihren Bienenstock verlassen sie in dieser Zeit nicht.

 

Das Geschehen rund um die Bienenvölker herum beobachte ich dafür sehr gründlich. Ich überprüfe regelmäßig, ob es Sturm- oder sonstige Wetterschäden gibt und ob die Mäusegitter noch richtig sitzen (denn die kleinen Nager sind dafür bekannt, gerne in Bienenkästen zu klettern und dort einigen Schaden anzurichten).

 

Die meiste Zeit der kalten Monate verbringe ich jedoch im Warmen. Eine meiner winterlichen Aufgaben ist das Honiggläser säubern. Ich entferne die alten Etiketten (das ist wirklich mühsam…) und prüfe, ob Gläser defekt sind. Außerdem reinige ich meine Imker-Werkzeuge und widme mich Projekten, für die ich sonst keine Zeit finde. Dieses Jahr baue ich beispielsweise neue Holzkisten, um alles ordentlich und sauber transportieren zu können.

meine Werkstatt
ein fertiger Rahmen
Gestapelte Rahmen

Hauptsächlich aber bereite ich die unzähligen Rähmchen für den Einsatz im Frühjahr vor. Der erste Schritt ist die Reinigung der alten Rähmchen. Dafür lege ich diese in eine verdünnte Natronlauge und spüle sie anschließend gründlich ab. Defekte Rähmchen ersetze ich durch neue.
Habe ich die Rähmchen zusammengebaut, werden sie mit Wachsplatten eingelötet. Das gibt den Bienen ein Grundgerüst und verhindert, dass sie „Wildbau“ betreiben, also unförmige, ungleichmäßig ausgebaute Waben erstellen. Solche krummen Gebilde stören oft beim Hantieren und erschweren die Arbeiten an den Völkern deutlich. Darum löte ich jedes Jahr lieber neue Platten und setze diese in die Rähmchen ein.

 

Für ein bestehendes Volk benötige ich circa 12 Rähmchen pro Jahr. Für ein Volk, dass ich im Laufe des Jahres neu bilde, können es sogar über 20 sein. Ihr seht, Winter-Langeweile kommt bei mir bestimmt nicht auf.

 

Wenn ich dann all meine Arbeiten erledigt habe, darf auch ich ein paar Tage entspannen und mit ganz viel Vorfreude auf den Frühling und das kommende Bienenjahr warten.

Bildrechte

Sebastian Hellmund

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