Neue Heizsysteme im Altbau sind effizienter
Während bei Neubauten immer öfter elektrische Wärmepumpen für warme Räume und warmes Wasser sorgen, tun im „Bestand“ – also bei allen Häusern, die vor 20, 30, 40 Jahren gebaut wurden oder älter sind, in den meisten Fällen Erdgasheizungen ihren Dienst. Viele Hausbesitzer*innen haben bereits modernisiert und sind auf eine neue Erdgas-Brennwertheizung umgestiegen. Mit doppeltem Vorteil: Brennwertsysteme sparen durch die Nutzung der erzeugten Abwärme für den Heizkreislauf bis zu 30 Prozent Primärenergie und stoßen entsprechend bis zu 30 Prozent weniger CO2-Emissionen aus.
Wenn auf Ihrer Heizung ein Baujahr vor der Jahreszahl 2000 steht, sollten Sie nicht zögern und bald umsteigen: Moderne Heizsysteme sind wesentlich effizienter und schonen Ihren Geldbeutel. Sollte Energie noch teurer werden, rechnen sie sich umso schneller.
Hinzu kommt, dass der Bund den Abschied von der alten Anlage mit einer attraktiven Förderprämie belohnt. Der Einbau einer Erdgas-Brennwertheizung ist derzeit also interessant wie lange nicht mehr. Nirgendwo lässt sich so viel CO2 einsparen wie im Gebäudesektor, was die hohe staatliche Förderung erklärt. Einen aktuellen Überblick über die Zuschüsse für Sanierer finden Sie auf der Homepage des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Heizung modernisieren – ab jetzt mit erneuerbaren Energien
Seit Januar 2021 knüpft der Bund seine finanzielle Unterstützung allerdings an eine Bedingung: Bei der Heizungsmodernisierung müssen auch erneuerbare Energien genutzt werden. Schwierig ist das gar nicht: Man nehme ein paar Quadratmeter Dachfläche und stattet sie mit Solarkollektoren aus. Die Kombination von Erdgas (fossil) und Solarthermie (erneuerbar) hat sich hundertausendfach bewährt. Diese „hybride“ Kombination trägt dazu bei, dass der Erdgasverbrauch insgesamt sinkt. Während der Heizperiode wird das Warmwasser durch die Kollektoren unterstützt, im Sommer hat der Erdgasbrenner über Monate gar nichts zu tun. Genau diese Kombination wird staatlich besonders gefördert.
Wärmepumpen-Heizung und Altbau – geht das?
Wärmepumpen kommen heute in jedem zweiten Neubau zum Einsatz und auch Sanierer interessieren sich vermehrt dafür. Lässt sich die Technik auch nachträglich einbauen? Im Prinzip ja, sagen Experten. Eine Wärmepumpe kommt allerdings nur dann in Betracht, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind: Die Umweltwärme etwa aus dem Wasser oder Erdreich muss in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Dafür muss oft bis in 100 Meter Tiefe gebohrt und eine Erdsonde ins Erdreich eingelassen werden. Oder man legt mit Wasser als Wärmemedium gefüllte Kunststoffrohre flächig im Erdreich aus. Für 100 Quadratmeter Wohnfläche sind circa 200 Quadratmeter Freifläche erforderlich.
Sanierer sollten zudem bedenken: Wärmepumpen werden wegen ihrer niedrigen Vorlauftemperaturen (35°C bis 40°C) in aller Regel mit einer Fußbodenheizung kombiniert. Zu wenig Heizkörperfläche ist daher ein Ausschlussgrund für Altbauten, zumal deren Dämmung mit einem Neubau nicht mithalten kann. Dämmen entscheidet über den effizienten Betrieb der Wärmepumpe, da erst gar nicht so viel Heizwärme erzeugt werden muss. Sie ist relativ teuer, kann sich aber rechnen.

Der Hybrid: Erdgas plus Wärmepumpe
Mit einer Hybridheizung aus Erdgas plus Wärmepumpe können Sie das Gute aus zwei Welten kombinieren. Sie nutzen die Umweltwärme mithilfe einer Wärmepumpe – nicht ausschließlich, aber in Verbindung mit einem Gasbrennwertkessel, der die Spitzenlast, also den Wärmebedarf an besonders kalten Wintertagen, abdeckt, wenn der Wärmepumpenbetrieb zu teuer wird. Für eine solche Kombination eignet sich unter Umständen eine leichter zu installierende Außenluft-Wärmepumpe und ein kleiner dimensionierter Erdgas-Kessel.
In den zunehmenden Perioden tropischer Hitze können manche Wärmepumpen mit einem besonderen Vorteil auftrumpfen: Sie arbeiten reversibel und kühlen Räume bei sommerlicher Hitze, wenn in den Heizschlangen niedriger temperiertes Wasser zirkuliert.
Grüne Zukunft im Erdgasnetz
Die Erdgasheizung hat Konkurrenz bekommen, alternative Systeme tummeln sich im Neubaubereich. Doch Erdgas wird sich am Markt behaupten, weil es mit erneuerbaren Energien besonders gut zu kombinieren ist. Erdgas ist der CO2-ärmste Energieträger und auf Jahrzehnte hinaus sicher verfügbar – und Erdgas wird „grün“. In Zukunft wird dem fossilen Energieträger biologisch gewonnenes und synthetisch erzeugtes Gas beigemischt. Klimaneutral produzierte Gase verbessern die Ökobilanz von Erdgas (das nicht mehr nur aus der Erde stammt) und helfen, den Anfang 2021 eingeführten und bis 2025 jährlich steigenden CO2-Preis zu kompensieren.
Fragen Sie WESTFALICA, wie Sie Ihre Zukunft mit Erdgas sichern und bei einer Modernisierung die optimale Förderung erhalten.
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