Was zieht man im Winter auf dem Fahrrad an?
Tipp: Bei der Kleidung insgesamt darauf achten, dass sie nicht zu eng anliegt. So wird der natürlichen Heizeffekt des eigenen Körpers genutzt. Kann die Körperwärme unter der ersten Zwiebelschicht zirkulieren, wird einem nicht so schnell kühl. Übrigens: Schutzbleche aus Kunststoff oder Aluminium mit einer breiten Gummiverlängerung halten auch Schuhe und Hosenbeine trocken.

Im Winter ist es draußen nicht nur kalt, sondern oft auch windig und nass. Das „Zwiebelprinzip“ hilft Radler*innen dabei, sich vor den ungemütlichen Wetterbedingungen zu schützen. Direkt auf der Haut ist eine Lage sinnvoll, die gut die Feuchtigkeit ableitet. Darüber sollten man, je nach Temperatur und individueller Kälteempfindlichkeit, ein bis zwei isolierende Schichten tragen. Als oberste Schicht benötigen Winterradler*innen eine wind- und regendichte Jacke. Bei den meisten Funktionsjacken wird eine sogenannte Wassersäule angegeben, alles ab 1.500 Millimetern gilt dabei als wasserdicht. Beim Kauf sollte man vor allem darauf achten, wie die Nähte verschweißt bzw. verklebt sind. Gerade an diesen Stellen dringt gern der Regen ein, wenn sie ungeschützt sind.
Wer kälteempfindliche Füße hat, sollte sich ein Paar Thermo-Überschuhe zulegen. Sie schützen das Schuhwerk darunter vor Nässe und halten die Füße warm. Fahrradhandschuhe sind ohnehin ein Muss, weil die Hände dem Fahrtwind besonders ausgesetzt sind. Unter dem Fahrradhelm sollte man nur eine dünne, atmungsaktive Mütze tragen. Dicke Mützen können den Schutzhelm verrutschen lassen. Wichtig: Zu kalte Luft schadet unter Umständen der Lunge. Ein Schlauchtuch oder eine „Sturmhaube“ ist deshalb bei Minusgraden ein unverzichtbares Accessoire.



Kann man im Winter E-Bike fahren?
Mit ihrem E-Bike können Radler*innen im Winter genauso problemlos losfahren wie mit einem normalen Fahrrad. Natürlich sollten sie noch mehr als sonst auf die technische Sicherheit achten und ihren Fahrstil an die Straßenverhältnisse anpassen. Nasses Laub, rutschiger Straßenbelag, gefrorene Nässe können die Fahrt sonst zur gefährlichen Rutschpartie werden lassen.
Hilfreich ist es, den Reifendruck im Winter etwas zu reduzieren. Dadurch hat der Pneu mehr Auflagefläche und Grip. Winterreifen fürs Bike gibt es im Handel, sie sind aber kein Muss. Das Profil sollte man aber gut im Blick behalten – gerade im Winter wäre es leichtfertig, auf abgefahrenem Reifen unterwegs zu sein. Auf dem Land, wo der Winter schon mal etwas heftiger ausfällt als in der Stadt, können „All-Terrain-Reifen“ eine Option sein. Auf geschlossener Schneedecke fährt es sich am sichersten mit Spikes – die sind im Gegensatz zu Autos bei Fahrrädern erlaubt.
Wie viel Kälte verträgt ein E-Bike-Akku?
Den Einfluss tiefer Temperaturen spüren E-Biker*innen vielleicht am deutlichsten, denn die Reichweite des Akku baut bei Minusgraden merklich ab. Um den Effekt abzumildern, wird empfohlen, den Akku im Winter immer mit ins Warme zu nehmen – nur für die Fahrt sollte er ans Bike. An das Ladegerät sollte man ihn aber erst hängen, wenn er schon Zimmertemperatur hat. Dann lädt er vollständig auf und man riskiert nicht, dass das System das Laden automatisch blockiert, weil die Batterie noch zu kalt ist. Bei 5 °C bis 30 °C fühlt sich der Energiespeicher am wohlsten. Für kurze Zeit verträgt er aber auch schon mal zehn Minusgrade.
Tipp: Wer auch bei Frost mit dem E-Bike unterwegs sein möchte, zieht dem Akku einfach eine Art „Neoprenanzug“ zum Schutz vor Kälte und Nässe über.
Unsere Tipps für sicheres Winterradeln
Nasses Laub, Schneedecke oder Glätte – im Winter sollten Sie mit Fahrrad und E-Bike besonders vorsichtig und vorausschauend fahren. Unsere Tipps für sicheres Winterradeln:
- Halten Sie ausreichend Abstand.
- Fahren Sie lieber nicht so schnell.
- Ist die Fahrbahn nass oder glatt, vermeiden Sie zu rasante Kurvenfahrten und treten und bremsen Sie keinesfalls in Kurven.
- Bremsen Sie vorausschauend und vorsichtig.
- Auf Glatteis sollten Sie besser gar nicht lenken – und statt zu bremsen das Bike lieber ausrollen lassen.
- Achtung: Bodenmarkierungen und Kopfsteinpflaster sind bei Nässe extrem rutschig!
- Auf Brücken ist es oft eisiger und auch auf Straßen, wo besonders viel Bäume den Rand säumen.
- Wählen Sie beim E-Bike zum Anfahren die geringste Unterstützungsstufe, sonst kann Ihnen schnell mal das Hinterrad wegrutschen.
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