Dusche statt Wanne! Das alles hilft, Warmwasser und Kosten zu sparen

Bei den gestiegenen Energie­kosten und zehn Prozent Inflation lohnt es sich, ein Auge auf den Warm­wasser­verbrauch zu haben. Dazu haben wir ein paar Tipps für Sie. Wir finden: Lebens­qualität geht dadurch kaum verloren, aber es bleibt eine Menge Geld im Porte­monnaie.

 

 

Heizen ist teuer, Strom auch. Es hilft nur Sparen, was das Zeug hält. Auch beim Warm­wasser. Statis­tisch gesehen ent­fallen knapp 15 Prozent des kompletten häuslichen Energie­verbrauchs auf die Warm­wasser­bereitung. Jede sechste oder siebte Kilowatt­stunde, die wir für Strom, Gas oder Heizöl zahlen, rauscht am Ende bildlich gesprochen durch den Abfluss.

Warmwasserkosten: Große Unterschiede

Der typische Warm­wasser­verbrauch in Deutschland liegt zwischen 500 und 1.000 Kilowatt­stunden pro Person und Jahr, heißt es bei der Verbraucher­zentrale – eine abstrakte Größe, hinter der sich bei den aktu­ellen Gas­preisen für eine vier­köpfige Familie jährliche Kosten zwischen rund 480 Euro (beim niedrigsten Verbrauch) und 960 Euro (beim höchsten Verbrauch) verbergen können. Allein diese große Differenz verdeutlicht, wie viel sich beim Warm­wasser sparen lässt. Wasser­kocher, Geschirr­spüler und Wasch­maschine spielen übrigens eine eher kleine Rolle, am meisten warmes Wasser verbrauchen wir im Bad.

Was verbraucht am meisten Warmwasser?

Dusche statt Vollbad! Das ist fürs Energie­sparen der wertvollste Tipp. Denn statt 120 bis 150 Liter warmes Wasser verbraucht eine Dusche nur 40 bis 50 Liter, etwa ein Drittel. Je nachdem, ob ein Liter warmes Wasser beispiels­weise ein oder zwei Cent kostet, schwankt die Ersparnis zwischen etwa einem und zwei Euro pro „Durch­gang“. Und je kürzer Sie duschen, umso höher der Spareffekt.

Wie den Warmwasser­verbrauch senken?

Alte Durchlauferhitzer austauschen

Richtig ins Geld gehen veraltete hydrau­lische Durchlauf­erhitzer, die das vorbei­fließende kalte Wasser immer auf Maximal­temperatur erhitzen. Unter der Dusche mischt man dann heißes und kaltes Wasser so lange, bis die Temperatur stimmt. Moderne voll­elektronische Durchlauf­erhitzer erhitzen das Wasser nur auf die Temperatur, die zum Duschen oder Baden sinn­voll ist. Sie auszu­tauschen, rechnet sich schon nach wenigen Jahren.

Kleines Zubehör, großer Effekt: Spar­dusch­köpfe gibt’s in jedem Bau­markt für ein paar Euro, Marken­modelle für ab 20 Euro. Die Spar­brausen vermischen und verwirbeln Luft und Wasser, erhalten also das Dusch­gefühl – und sparen bis zu 50 Prozent Wasser. Rechen­beispiel: Wenn statt 12 bis 15 Liter, wie bei einem herkömm­lichen Dusch­kopf, nur noch sechs bis neun Liter pro Minute Wasser fließen, sparen Sie circa 50 Liter Wasser bei einem Dusch­gang. Gegenüber einer großzügigen Regen­dusche mit 20 Litern sogar noch mehr.  

 

Das Öko-Institut hat errechnet, dass sich so über die Jahre viele Tausend Liter Warm­wasser sparen lassen – bei den heutigen Energie­kosten wären das etliche Hundert Euro. Viel zu schade, sie zu verschwenden! Ein Tipp: Erkundigen Sie sich vor dem Kauf, welche Spar­brause zu Ihrem Warm­wasser­system passt, es gibt zum Beispiel Dusch­brausen für Durchlauf­erhitzer. Und achten Sie auf Umwelt­siegel wie etwa den Blauen Engel. Das Magazin Utopia.de etwa empfiehlt diese sparsamen Modelle. Auch Perlatoren reduzieren die Wasser­menge. Das sind kleine Siebe, die vor die Wasser­hähne geschraubt werden.

Warmwasser sparen mit Einhand-Armaturen

Einhand­hebel­mischer für Dusche und Wasch­becken sind sparsamer, da sich die Temperatur schneller einstellen lässt als mit zwei Wasser­hähnen. Drehen Sie beim Ein­seifen das Wasser ab, auch beim Hände­waschen und Zähne­putzen. Wer kaltes Wasser nutzt, spart zudem Energie­kosten, um das Wasser zu erwärmen. Stellen Sie den Hebel der Misch­batterie so weit wie möglich auf „blau“ = kalt, und lassen Sie ihn dort stehen. Sie wissen schon, die Macht der Gewohnheit ...

Tipps für die (Wasch-)Küche

Warmwassersparen fürs Klima

Beim Verbraucherportal CO2-Online können Sie berechnen, wie viel Geld und Kohlendioxid Sie übers Jahr im Bad sparen können.

Einen elektrischen Wasser­kocher für Tee und Nudeln verwenden Sie längst in der Küche? Den wollten wir Ihnen eben ans Herz legen. Er spart zwar kein warmes Wasser, heizt es aber effizienter auf. Nur ein Induktions­herd ist noch spar­samer und schneller.
Bei Wasch- und Spül­maschinen kostet das Erwärmen des Wassers die meiste Energie. Starten Sie Ihre Geräte deshalb nur voll beladen und im Eco-Modus. Die Programme laufen zwar länger, verbrauchen aber weniger Wasser und erhitzen es nicht so stark. Auch beim Wäsche­waschen reichen oft niedrigere Temperaturen. Kenner sagen, gegen hartnäckigen Schmutz wirkt das längere Programm besser als das heißere.

Wenn Sie den Geschirr­spüler an die Warmwasser­leitung in der Küche anschließen, idealerweise von der eigenen Solarthermie­anlage, sparen Sie auf jeden Fall Energie­kosten. Haben Sie einen kleinen Boiler unterm Wasch­becken, dann stellen sie ihn auf niedriger Stufe ein. Jedes Nach­heizen verbraucht Energie.

Warmwasser: Soll man bei der Temperatur sparen?

In vielen Haus­halten wird das Wasser zentral erwärmt und in einem Puffer­speicher rund um die Uhr warm­gehalten. So mancher erwägt jetzt das Absenken der Warm­wasser­temperatur, um Energie zu sparen. Das können sie tun. Aber: Die Warm­wasser­temperatur sollte aus hygie­nischen Gründen nicht unter 55 Grad einge­stellt werden, um eine Vermehrung von gesundheits­gefährlichen Keimen wie etwa Legio­nellen zu verhindern. Das empfehlen unisono das Umwelt­bundesamt und derDeutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Mehr als 60 Grad im Speicher sind aber nicht nötig.

 

Weniger Warmwasser verbrauchen, mehr Energie sparen

500 Euro verbleiben

bei den aktuellen Gas­preisen in Ihrer Haushalts­kasse, wenn es ihnen gelingt, Ihren Warm­wasser­verbrauch von 1.000 auf 500 Kilowatt­stunden pro Person zu senken.

20.000 Liter warmes Wasser

sparen Sie pro Jahr, wenn Sie es schaffen, Ihren täglichen Verbrauch von 50 auf 35 Liter pro Familien­mitglied zu reduzieren. Ein gigan­tischer Tank­wagen!

Warmwasser nachts abschalten in der Mietwohnung: Ist das erlaubt?

Dürfen Vermieter*innen nachts das warme Wasser abdrehen, um zu hohe Gas­kosten zu verhindern? Nein. Der Deutsche Mieter­bund weist darauf hin, dass es zu den vertrag­lichen Vermieter­pflichten gehöre, „rund um die Uhr aus­reichend warmes Wasser mit einer Mindest­temperatur von 40 bis 50 Grad Celsius zur Verfügung zu stellen“. Besser ist es, wenn Mieter*innen im eigenen Inter­esse darauf achten, warmes Wasser und damit Kosten zu sparen.

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