Die letzte Honigernte....

....und das Bekämpfen der Varroa-Milben.

Honigbiene

Die Zeit für die letzte Honigernte im Jahre 2021 ist gekommen. Honigfans warten schon, denn nun gibt es wieder die leckere Sommertracht.

 

Dafür muss ich den Honig allerdings erstmal ernten. Und so einfach ist das leider nicht, denn die Bienen sind nicht erfreut über entnommene Waben (auch Räuberei genannt) und allzeit zum Anflug bereit, um ihren wertvollen Wintervorrat zu verteidigen. Darum gehe ich bereits kurz nach Sonnen­aufgang zu den Völkern und trickse sie aus, um die gut gefüllten Honig­waben besser entnehmen zu können. Den Trick, den ich anwende, nennt man Bienenflucht.

 

Dabei handelt es sich um die Wabenlagerung zwischen Brut- und Honig­raum. Dies hat zur Folge, dass fast alle Bienen den Honigraum über Nacht verlassen und es möglich ist, die Waben früh am Morgen ohne Räuberei zu entnehmen. Ist dies geschafft, wird der Honig geschleudert, alte Waben werden aussortiert und erneut eingeschmolzen. Die restlichen Waben werden bis ins nächste Jahr im Keller eingelagert.

 

Noch am selben Abend besuche ich meine kleinen Bienchen erneut. Mit im Gepäck: Zuckerwasser. Nicht zu glauben, aber wahr: zur Überwinterung benötigt ein Bienenvolk 12-15 kg Zucker! Die Bienen naschen natürlich nicht alles auf einmal ?. Deshalb besuche ich sie öfter und mache mich mit Zuckerwasser beliebt. Es gibt allerdings einen weiteren und weitaus unerfreulicheren Grund für meine häufigen Besuche: die Kontrolle und Bekämpfung der Varroamilben.

Ein kleiner Exkurs: Die Varroamilbe

Die 1,2 mm lange Varroamilbe ist einer der größten Feinde der Bienen. Ihr Lebensraum ist innerhalb der Bienenvölker. Dort vermehrt und nistet sie. Und sie saugt die Bienenbrut schlichtweg aus. Die Folgen sind, dass die Nachwuchs-Bienen kleiner bleiben als gesunde Bienen und sie schlechter fliegen können. Außerdem sorgt sie dafür, dass andere Erreger es leichter haben sich auszu­breiten. So wird das gesamte Volk geschwächt und anfälliger für Krankheiten. Ohne Behandlung können dann ganze Völker vernichtet werden.

Um dagegen vorzugehen, verdunste ich mehrmals im Abstand von einigen Wochen Ameisensäure über eine Art Bierdeckel. Ich verwende pro Volk rund 100ml 65 %ige Ameisensäure, gebe diese in ein selbstgebautes Plastikrohr mit Verdunster und hänge dieses in das jeweilige Volk. Unabdingbar für diesen Prozess ist eine Außentemperatur zwischen 18 °C und höchstens 25 °C. Wenn das Wetter nicht mitspielt, muss ich die Behandlung für einige Tage unterbrechen. Sind die Wetterbedingungen optimal, kontrolliere ich nach fünf Tagen den sogenannten Varroabefall. Unter den Waben habe ich eine Art Millimeterpapier befestigt, welches mir zeigt, wie viele Milben der Behand­lung zum Opfer gefallen sind.

 

Wenn die Behandlung erfolgreich war, heißt es für mich Abschied nehmen bis zum Frühjahr. Die Bienen treffen die letzten Vorkehrungen für den Winter und kommen schließlich zur wohlverdienten Ruhe. 

 

Ist der Winter dann vorüber und die ersten Sonnenstrahlen erwärmen die Luft, werde ich kontrollieren, ob die Völker noch ausreichend Futter haben. Trotz guter Pflege und Fürsorge schaffen es jährlich rund 10-15% der Völker nicht über die kalten Wintermonate.

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